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Kochen für Hund und Katze - wenn's roh nicht geht oder soll!

Mandy Kneeland
Manchmal ist die Rohfütterung nicht die erste Wahl bei der Ernährung von Hunden und Katzen mit Erkrankungen. Und manchmal soll sie auch nicht sein - und das ist völlig ok so.
Dann kommt die Frage auf „was soll’s nun geben für das Tier?“. Passendes Fertigfutter ist eine Möglichkeit, selbst kochen die andere. Ein Vorteil gegenüber dem Fertigfutter ist der, dass man wie bei der Rohfütterung die volle Kontrolle über Zusammensetzung und Qualität der Zutaten hat.

Eine selbst gekochte Ration steht, wenn sie richtig zubereitet und damit ausgewogen ist, der Rohfütterung in nichts nach. Der gekochte Zustand von tierischen und pflanzlichen Bestandteilen kann es sogar leichter verdaulich machen. Das ist gerade bei manchen Erkrankungen durchaus ein Vorteil.

Beispiele für gesundheitliche Gründe, die kochen nötig machen können:
  • Verdauungsschwäche im Alter
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (Magengeschwür, Gastritis)
  • Bauchspeicheldrüsenerkrankungen (Pankreatitis, Pankreasinsuffizienz)
  • Krankheiten, die mit Immunschwäche einhergehen (z.B. FIV, FeLV und andere)
  • u.v.m.
Und manche Halter ziehen, ggf. Aus hygienischen Bedenken, die gekochte Fütterung einfach vor. Und das ist in Ordnung.

Doch wie geht’s richtig?

In der Regel gleicht die Zusammensetzung von gekochten Rationen den rohen, doch einige Ausnahmen gibt es.

Knochen dürfen keinesfalls gekocht/erhitzt werden. Sie verlieren ihre Elastizität, werden spröde und splittern scharfkantig. Wer kocht muss Knochen mit Muskelfleisch ersetzen und die Nährstoffe (vor allem das Calcium) ergänzen, beispielsweise mit einem Knochenmehl oder einem reinen Calciumpräparat. Die Menge der Knochen wird in der Regel dem Muskelfleisch zugerechnet.

Gerade die Gruppe der B-Vitamine ist hitzeempfindlich und wird zerstört. Es ist nötig die B-Vitamine zu ersetzen, Bierhefe oder ein Vitamin B Komplex müssen zugesetzt werden. Auch Vitamin C und Taurin werden zerstört. Hier kann Taurin in Pulverform ergänzt werden - bei Katzen ist das Taurin zuführen ein absolutes Muss! Da Hunde und Katzen Vitamin C selbst bilden können, ist eine Zufuhr nicht unbedingt notwendig. Vitamin C kann im Bedarfsfall, zum Beispiel bei einem erhöhten Verbrauch durch eine Infektion, durch Hagebutten ergänzt werden (Hagebutten wirken Urin ansäuernd, ggf. Also Vorsicht bei Tieren die zur Harnsteinbildung neigen).

Das Kochwasser von Fleisch und Innereien sollte mitgefüttert werden. Viele Nährstoffe gehen aus dem Fleisch ins Wasser über. Füttert man es mit, erhält der Hund/die Katze, die dort gelösten Nährstoffe. Einzig das Kochwasser der Kartoffeln wird weggeschüttet, dorthin löst sich das in den rohen Kartoffeln enthaltene Solanin.

Pansen möchte wohl keiner kochen (Stichwort: „der Duft“) – daher wird dieser mit Muskelfleisch ersetzt.

Das Fleisch sollte möglichst schonend erhitzt werden, ideal ist es auf niedriger Temperatur zu köcheln, dünsten oder dampfgaren. Auch ein Slow Cooker oder die Zubereitung im Römertopf sind möglich.


Die Mengen werden roh abgewogen und dann gekocht. Durch den Kochvorgang verändert sich das Gewicht, denn Fleischwasser tritt aus - die Energiedichte bleibt jedoch die gleiche. Würde man erst nach dem Kochen abwiegen käme man auf mehr Kalorien und Hund/Katze würde ggf. Ungewollt zunehmen. Die gekochte Menge wird dann, samt dem Kochwasser, auf die entsprechenden Tagesportionen gleichmäßig aufgeteilt. Die Menge für 1-2 Tage kann im Kühlschrank gelagert werden. 

Wird für einen größeren Zeitraum gekocht, wird der Rest eingefroren und dann portionsweise wieder aufgetaut.


Zusätze wie Öle, Calciumsupplemente oder Algen werden erst nach dem Kochen und Abkühlen hinzugefügt. Sie können vor dem einfrieren oder täglich frisch hinzugefügt werden. Weitere Zusätze können sinnvoll sein, sollten aber der Situation angepasst zusammengestellt werden.

Wenn Du unsicher in der Zusammenstellung der Ration für deine Fellnase bist schreib mir.
Dann erhältst du im Rahmen einer Ernährungsberatung einen individuellen Plan für dein Tier.

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