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Fett im Futter

Mandy Kneeland

Immer wieder fällt mir in Foren und Facebookgruppen etwas auf, was in der Rationserstellung von Hunden und Katzen zu wenig Beachtung bekommt. Der Fettanteil im Futters.  

Aber warum ist das so?

Vermutlich weil Fett bei uns Menschen im Kopf als schlecht verankert ist, soll doch unser eigenes Fleisch möglichst mager sein. Nun sind Hund und Katze aber keine Menschen, sondern eben Hund und Katze. Und für die ist Fett der Hauptenergielieferant, weit vor Kohlenhydraten (mit denen die Katze aufgrund ihrer besonderen Stoffwechsellage überhaupt nichts anfangen kann).


Und auch wichtig: die in Fett enthaltenen Fettsäuren sind für Hund und Katze teilweise essentiell. Bedeutet also sie haben einen Bedarf daran und können diesen nicht über Umbauprozesse anderer Stoffe im Körper decken.

Was passiert bei der Fütterung von magerem Fleisch?

Mageres Fleisch, wie zum Beispiel Hühnerbrust oder Rindergulasch, enthält kaum Fett. Bekommt eine Katze oder ein Hund nun Hühnerbrust als einzige Muskelfleischkomponente ohne Fettzugabe, bekommt der Körper zu wenig Energie. Also zu wenig Kalorien.

Diese Energie muss er sich nun irgendwoher holen. Das macht er dann aus Proteinen. Das ist auch möglich, aber es entstehen beim vermehrten Abbau von Eiweißen Stoffwechselendprodukte, welche den Organismus belasten.


Zudem enthält Fett auch die Fettsäuren und die ungesättigten Fettsäuren Omega 3 und Omega 6 sind essentiell – sie müssen also zugeführt werden. Wo man Hunde bei fettarmer Ernährung unter Umständen mit Kohlenhydraten unterstützen kann, ist das bei Katzen nicht möglich.

Wieviel Fett sollte es denn nun sein?

Je nach Tier und Aktivität sollte bei dem Hund das Muskelfleisch mindestens 15% Fett enthalten und kann nötigenfalls auf bis zu 25% gesteigert werden.

Bei der Katze ist es ähnlich. Ein bisschen individuell betrachtet sollte der Muskelfleischanteil mindestens 15% ausmachen. Ein Fettanteil bis zu 40% der Gesamtfuttermenge wird von Katzen problemlos toleriert.

Was kann man bei mageren Fleischsorten als Fettzusatz benutzen ?

Ich persönlich ziehe frisches, unverarbeitetes Fett erhitzen Fett vor und tierisches Fett vor pflanzlichem (pflanzliche Fette gehören in die Katze z.B. überhaupt nicht).

Nutzen kann man Rinderfett, Haut und Fett vom Geflügel, Fett vom Lamm, Pferd und eigentlich allen anderen Tieren, die im Barf Einzug finden.

Erhitze tierische Fette wären Butter, Gänse- oder Schweineschmalz (unbedenklich, da erhitzt und somit das Aujeszky-Virus inaktiviert).

Öle sind nicht den Energielieferanten zuzuordnen, sie erfüllen bei BARF eine andere Aufgabe, so liefern sie nämlich die oft im Futterfleisch zu wenig enthalten Omega 3 Fettsäuren.

Beachte bitte!

 Denn Fettanteil nie zu schnell erhöhen, dies kann die Bauchspeicheldrüse überlasten.
Gerade Tiere, welche jahrelang Fertigfutter mit moderatem Fettanteil (oder gar kohlenhydratlastiges Fertigfutter) erhalten haben, müssen sich erst langsam an die erhöhte Fettzufuhr gewöhnen.

Außerdem: Wir sprechen von gesunden Tieren. Bei Tieren mit gewissen Erkrankungen (z.B. Leber- oder Bauchspeicheldrüsenproblemen) muss das Futter immer individuell angepasst werden.
Bei allem gilt: Hast Du Fragen oder benötigst Du Hilfe bei der Erstellung einer Ration für deinen Vierbeiner kannst Du dich gerne an mich wenden.
von Mandy Kneeland 25. Juli 2024
Zuletzt wurde in einer Facebookgruppe ein Produkt gezeigt. Knoblauchtabletten, unter anderem auch geeignet für Katzen. Ich habe mich daraufhin intensiver mit dem Thema Knoblauch beschäftigt. Was ist daran eigentlich das Problem? Und was macht ein zu viel an Knoblauch? Wird es durch Verarbeitung weniger problematisch? Schon mal vorab gesagt: Nein - es gibt weiter KEINEN Grund Knoblauch an Katzen zu verfüttern. Egal in welcher Form oder über welches Produkt. Und nur weil es nicht gleich knallt, wird es nicht besser.
von Mandy Kneeland 29. Juni 2024
Heute möchte ich dir etwas mehr über das feline Asthma erzählen. Asthmatiker sind für mich eine besondere Katzengruppe, denn mein Yankee gehörte dazu.
von Mandy Kneeland 9. September 2023
Ein Magen-Darm-Infekt mit Erbrechen und Durchfall bekommt fast jede Katze mindestens einmal in ihrem Leben. Hier kann eine Schonkost hilfreich sein. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir alles rund um das Thema Schonkost bei Katzen, inklusive Rezepte.
von Mandy Kneeland 24. Juli 2023
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von Mandy Kneeland 16. Juli 2023
Wenn die Katze in den Hungerstreik tritt ist Alarmstufe rot angesagt. Egal aus welchem Grund. Die Katze hat einen besonderen Stoffwechsel, doch in diesem Fall kommt der ihr nicht zu Gute. Der Stoffwechsel der Katze ist auf eine dauerhafte Proteinzufuhr angewiesen. Bleiben diese aus oder ist extrem verringert, wird Körperfett mobilisiert, doch die können in der Leber nicht ausreichend verarbeitet werden und reichert sich deshalb in der Leber an -> eine Fettleber entsteht. Darauf folgt ein Mangel an essentiell Aminosäuren, weshalb wiederrum eigene Fettreserven weiter mobilisiert werden – ein Teufelskreislauf! Die hepatische Lipidose! 
von Mandy Kneeland 10. Juli 2023
Was ist eigentlich alt, wann ist die Grenze und gibt es überhaupt eine? Sehr oft liest man ziemlich pauschale Angaben dazu, wann ein Tier alt ist. 8 Jahre ist eine gern genommene Grenze. Doch hierbei gibt es individuelle Abstufungen. So werden Katzen und kleine Hunderassen in der Regel deutlich älter als eine Dogge. Während Katzen und kleine Hunderassen mit 8 Jahren im Prinzip erst knapp die Hälfte ihres möglichen Alters erreicht haben, sind große Hunderassen hier bereits (sehr) alt. Dazu kommen die individuellen Abstufungen. Zwei Katzen im gleichen Alter können sehr unterschiedlich wirken. Die eine erscheint beinahe noch sehr jung, die andere deutlich vorgealtert.
von Mandy Kneeland 6. Juli 2023
Der Hitzschlag bei Hunden und Katzen entsteht, wenn die Körpertemperatur über 41-43°C steigt. Dabei kann der Körper die Wärme nicht abgeben, unabhängig von dem Entstehungsgrund. Die Ursache ist meist das Aufhalten in heißen, nicht belüfteten Räumen wie verschlossenen Autos. Er kann aber auch durch das zu lange Aufhalten in der prallen Sonne entstehen. 
von Mandy Kneeland 5. Juli 2023
Nicht nur uns macht die Hitze manchmal (sehr) zu schaffen. Auch unseren Samtpfoten kann es zu warm werden. Dann ist es wichtig, dass du weißt was du unternehmen kannst, um ihnen die hohen Temperaturen etwas erträglicher zu machen. Ermögliche deinen Katzen Zugang zu kühlen oder abkühlenden Orten zu schaffen. Das ist zum Beispiel ein Keller oder ein gefliester Raum. Oft suchen sich Katzen gar keinen bequemen Schlafplatz, sondern strecken sich auf dem Boden aus. Deine Wohnung solltest Du so kühl wie möglich halten. Es ist schwierig bei Dachgeschosswohnungen, dass ist klar. Lüfte spätabends, über Nacht bis in die frühen Morgenstunden. Danach solltest Du die Fenster und Jalousinen. Gerade wenn sie von der Sonne bestrahlt werden, macht es Sinn die Wohnung abzudunkeln. Offene Fenster und Balkone solltest Du katzensicher natürlich gestalten um Stürze zu vermeiden. Kühle Plätze kannst Du auch schaffen, wenn du feuchte Handtücher oder Kühlmatten auslegst. Alternativ kannst Du gefrorene Kühlakkus oder eingefrorene Wasserflaschen hinlegen. Diese am besten unter den Bettchen oder Liegeplätzen platzieren, sodass die Katzen nur indirekt gekühlt werden und es nicht zu kalt wird. Wenn du deine Katze mit einem feuchten Tuch oder feuchten Händen abreibst, entsteht durch das trocknende Wasser eine Verdunstungskühle. Putzt sie sich danach ausführlich, ist dieser Effekt ebenso vorhanden. Ventilatoren sollten zur Sicherheit nur unter Aufsicht genutzt werden. Viele Katzen mögen den direkten Luftzug nicht. Diesen kannst Du vermindern, in dem du ein feuchtes Handtuch darüberlegst. Durch die verdunstende Feuchtigkeit entsteht ein zusätzlicher Kühleffekt.
von Mandy Kneeland 16. Juni 2023
Manchmal ist die Rohfütterung nicht die erste Wahl bei der Ernährung von Hunden und Katzen mit Erkrankungen. Und manchmal soll sie auch nicht sein - und das ist völlig ok so. Dann kommt die Frage auf „was soll’s nun geben für das Tier?“. Passendes Fertigfutter ist eine Möglichkeit, selbst kochen die andere. Ein Vorteil gegenüber dem Fertigfutter ist der, dass man wie bei der Rohfütterung die volle Kontrolle über Zusammensetzung und Qualität der Zutaten hat. Eine selbst gekochte Ration steht, wenn sie richtig zubereitet und damit ausgewogen ist, der Rohfütterung in nichts nach. Der gekochte Zustand von tierischen und pflanzlichen Bestandteilen kann es sogar leichter verdaulich machen. Das ist gerade bei manchen Erkrankungen durchaus ein Vorteil. Beispiele für gesundheitliche Gründe, die kochen nötig machen können: Verdauungsschwäche im Alter Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (Magengeschwür, Gastritis) Bauchspeicheldrüsenerkrankungen (Pankreatitis, Pankreasinsuffizienz) Krankheiten, die mit Immunschwäche einhergehen (z.B. FIV, FeLV und andere) u.v.m. Und manche Halter ziehen, ggf. Aus hygienischen Bedenken, die gekochte Fütterung einfach vor. Und das ist in Ordnung.
von Mandy Kneeland 11. April 2023
Viele Katzen lieben es gerade in der kühlen Jahreszeit auf Heizungen zu liegen, sie schätzen die Wärme. Aber auch beim Springen auf Fensterbänke werden sie oft als Zwischenstufen genutzt. Aber gar nicht so selten, wie man meinen möchte, kommt es zu Verletzungen. Denn viele handelsübliche Heizkörper haben oben Rillen, in die Katzenzehen sehr gut reinpassen. Die Folgen können von ausgerissenen Krallen bis zu Verletzungen der gesamten Hintergliedmaße, von Knochenbrüchen bis Bänderrissen alles sein.
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